Strecke fliegen…

Leider hat uns das Wetter in Sachen Thermik in diesem Frühjahr nicht verwöhnt. Auch die LM Sachsenanhalt war geprägt von zerrissener Blauthermik mit viel Wind und nur zeitweisen Quellwolken. Nach der LM begann eine bessere Phase. Zwar mußte der Flug meist bei  Blauthermik begonnen werden, doch meist gab dann ab dem Fläming schöne Wolken. Der Auftakt bildete der 21.05., der Flug führte südlich Berlin Richtung Zauberwald in Polen (ausgedehntes Waldgebiet östlich Frankfurt bis Pila). Nach fast 7h Flugzeit standen 734 km im Flugbuch und Platz 5 in der Tageswertung OLC. Der Schlüssel zum Erfolg lag auch in den nächsten Tagen im Zauberwald. Aber erst mal ging es am nächsten Tag rund um Berlin . Abflug in 2000m Zerbst, erste Wende Zielona Gora Polen und dann nach Schwerin. Bis dahin Spass pur. Diesmal trocknete es zum Abend ab. Die letzten 300 km waren ein echter Kampf. Aber zum Schluß standen 872 km in der Wertung und 8.30 Flugzeit. Tagesplatz 3 im OLC. Bernd Goretzki ist bei einem kleineren FAI Anteil 70 km weiter geflogen. Die offene Klasse flog von Wittstock  1024 km um Berlin.
Dann war erst mal Arbeiten angesagt.

Denn 25.05.2018 hätte ich fast verpasst. Schlecht vorbereitet bin ich 11 Uhr gestartet. Bei voll entwickelten Wolken. Motor abstellen 1x Kurbeln und dann bis Coswig durchgleiten. Irgendwann soll eine Abschirmung kommen. Da das Handy unerreichbar im Gepäckraum lag und die Funkinformationen spärlich waren, flog ich immer den Wolken nach. Wende diesmal kurz vor der polnischen Grenze und zurück bis zum EDR 73. bis dahin ganz gut. Den Rest vergessen wir. Platzierung inter ferner liefen. 803 km und mit der Kraft des Wankels nach Hause. Der Beste an dem Tag Michael Ebel 1100 km mit der Offenen Klasse.
Der nächste Tag lief besser, nur das wusste ich beim Abflug noch nicht. Start 11 Uhr Abflug 2000m in Zerbst. Dann 50 km Gleiten in toter Luft.  Bei Treuenbrietzen 0,8 m/s aus einer Sandkuhle gezaubert ( irgendwie muß der frühe Vogel ja belohnt werden). Dann wurde es mit jeden Bart besser. 300km entfernt kurz vor Pila gewendet. Durch die Labile Luftmasse war nicht ganz klar wann das ganze von sehr guter Thermik zum Gewitter kippt. Also umkehren und Kurs Görlitz. Dann ein Schauerslalom und am Kraftwerk Boxberg tief. Zum Glück beruhigte sich das Geschehen und ich konnte entspannt bis 20:25 Fliegen. 891 km in 9 h mit glatt 100 km/h, wegen der großen Startüberhöhung zählen die letzten 1000m nicht. Aber egal, das Gleiten in der Abendlichen Luft und der untergehenden Sonne fasziniert mich auch nach fast 40 Jahren in der Fliegerei. Platz 3 Tageswertung OLC und Platz 10 in der Gesamtwertung.

 

Thomas Schart

Geschrieben in Allgemein

Am 3. Juni 2018 zuletzt aktualisiert.